Vernetzte Papiermärkte

Seit dem 14. Jahrhundert nistete sich Papier in Europa in nahezu jede kulturelle Nische ein – nicht nur in Briefen, Rechnungsbüchern, Akten und Publikationen wird dies materiell sichtbar. In Anlehnung an Materialitätsfragen zur historischen Kommunikation interpretiert die Studie die Epoche „Frühe Neuzeit“ (circa 1400-1800) als eine papierne Epoche, in der handgemachtes Papier nicht nur überall benötigt, sondern auch produziert und gehandelt wurde. Mithilfe von wirtschaftssoziologischen, kommunikationshistorischen und buchwissenschaftlichen Ansätzen wird die Materialität und Sozialität eines wirtschaftlichen Aktivitätenbereichs thematisiert, in dem jährlich Abermillionen papierne Waren bewegt, gelagert und verkauft worden sind. Als exemplarischer Einblick in den historischen Papierhandel dienen die Märkte für den Handel mit Papier in Amsterdam.

Mit diesem Buch wird versucht, eng verwandte aber sich bisher eher geschickt ignorierende Themengebiete historischer Forschungen wieder enger zu verbinden, vornehmlich die Papiergeschichte, Wirtschaftsgeschichte und Kommunikationsgeschichte. In diesem Sinne verstehen sich die Ausführungen als Werbung für alternative Schwerpunktsetzungen kommunikations-, buch- und medienwissenschaftlicher Erkenntnisinteressen. Die Studie ermuntert zu einer Hinwendung zum Material ‘Papier’ und ist ein Plädoyer für einen erweiterten analytischen Blick einer materiellen Kommunikationsforschung mit historischer Perspektive.

Das Buch richtet sich an Studierende und Wissenschaftler folgender Disziplinen: Buchwissenschaft; Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Medienwissenschaft, Geschichtswissenschaft (= Wirtschaftsgeschichte, Handelsgeschichte, Papiergeschichte, Kommunikationsgeschichte, Geschichte der Frühen Neuzeit), Wirtschaftssoziologie.

Daniel Bellingradt

Vernetzte Papiermärkte. Einblicke in den Amsterdamer Handel mit Papier im 18. Jahrhundert

2020, 252 S., 30 Abb., Broschur, 213 x 142 mm, dt.

ISBN (Print) 978-3-86962-496-9 | 32,00 EUR
ISBN (PDF) 978-3-86962-497-6 | 27,99 EUR

Daniel Bellingradt

(1978) arbeitet seit 2014 als Juniorprofessor für Buchwissenschaft insbesondere Historische Kommunikationsforschung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Nach Studium der Geschichtswissenschaft, Anglistik, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft in Berlin und Dublin folgte die Promotion in Berlin (2010). Der Mitherausgeber des Jahrbuchs für Kommunikationsgeschichte forscht und lehrt zu Aspekten einer Medien- und Kommunikationsgeschichte der Neuzeit.

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